In diesem Abteilungsteil gießen wir Metallgerüste aus Kobalt-Chrom-Legierungen. Diese Gerüste können dann als Grundlage für metallkeramische Prothesen verwendet werden. Auch die Herstellung vieler Arten von herausnehmbaren und Geschiebeprothesen erfordert die vorherige Anfertigung eines Metallgerüsts.

Über die praktische Verwendung von gegossenen Gerüsten können Sie auf den Seiten der entsprechenden Abteilungen erfahren.

Ein gegossenes Gerüst muss nicht unbedingt ein Zwischenschritt sein. Eine „vollanatomische“ Gussprothese – ohne Beschichtung – ist eine Möglichkeit, den Herstellungsprozess der Prothese erheblich zu beschleunigen und zu verbilligen.

Eine solche Prothese ist jedoch im Mund des Patienten sehr auffällig und daher nicht besonders beliebt.

Der erste Schritt bei der Herstellung einer Gussprothese ist die Erstellung eines Wachsmodells, das die Form des zukünftigen Gerüsts genau nachbildet. Dieses Modell kann manuell von einem Techniker erstellt oder in unserem digitalen Fräszentrum auf der CORiTEC 150i PRO gefräst werden. Das Fräsen des Wachsmodells ist viel präziser und schneller als die alternative Methode.

  • CORiTEC 150i PRO

    Das Fräszentrum ist für die hochpräzise Bearbeitung von Zahnersatz vorgesehen. Es ist mit einer 5-Achs-Technologie ausgestattet, die die Herstellung komplexer Restaurationen aus verschiedenen Materialien ermöglicht. Kompakte Abmessungen und der automatische Werkzeugwechsel gewährleisten Benutzerfreundlichkeit und hohe Produktivität. Wir streben nach hoher Qualität und Präzision unserer Produkte, weshalb der CORiTEC 150i PRO ideal für unser zahntechnisches Labor geeignet ist.

    CORiTEC 150i PRO

Im nächsten Schritt wird das Angusssystem schrittweise an das Wachsmodell angebracht. Das Angusssystem besteht aus Wachsstiften, die die zukünftigen Wege für das geschmolzene Metall zur Form des Gerüsts modellieren. Einer der Querstangen aus Wachs – der Sammler – muss dick genug sein.

Der Grund dafür ist, dass sich Metall beim Abkühlen zusammenzieht. Im Sammler muss ausreichend Metall vorhanden sein, um das fehlende Volumen der Prothese auszugleichen. Zum Zusammenbau des Angusssystems wird aktiv ein Elektrolötkolben verwendet – ein Werkzeug zum lokalen Schmelzen von Wachs.

Anschließend wird das Wachsmodell zusammen mit dem Angusssystem an einer Silikonform befestigt und mit feuerfester Einbettmasse gefüllt. Die Oberseite des Angusssystems wird an die trichterförmige Vertiefung der Form befestigt. Nach dem Erstarren der Masse wird sie in einen Muffelofen gelegt. Bei hohen Temperaturen verbrennt das Wachs rückstandsfrei. So erhalten wir eine Einbettform mit Hohlräumen im Inneren.

Das Metall wird in die Einbettform in der Gussanlage Ducatron Quattro gegossen. Damit das Metall im Angusssystem nicht erstarrt, wird die Form bereits vorgewärmt in die Anlage eingesetzt. Das durch den Induktor auf den flüssigen Zustand erhitzte Metall dringt unter dem Einfluss der Zentrifugalkraft in die Form ein und füllt alle Hohlräume.

Mehr über die grundlegenden Prinzipien der High-Tech-Arbeit der Gussanlage können Sie auf der Seite der entsprechenden Ausrüstung nachlesen.

  • Ugin Dentaire Ducatron Quattro

    Die zentrifugale Induktionsgussanlage ist unser Hauptwerkzeug zur Verarbeitung von Kobalt-Chrom-Legierungen. Der Induktor der Anlage schmilzt das Metall und erzeugt chaotische Schwingungen in der Legierung auf molekularer Ebene. Die Erwärmung erfolgt dabei sehr lokal. Die Induktionsspule ist wassergekühlt. Das geschmolzene Metall fließt unter dem Einfluss der durch die schnelle Rotation der Konstruktion mit dem Tiegel und der Gussform erzeugten Zentrifugalkraft in die Gussform.

    Ugin Dentaire Ducatron Quattro

Nach dem Metallguss in der Gussanlage müssen wir nur noch warten, bis die Form allmählich abgekühlt ist. Danach wird die Form zerbrochen und das Angusssystem von der fertigen Prothese abgesägt.